ArchaeoMontan 2018

 

Projekt beendet

EU-Förderung (EFRE):

4.332.249,38 EUR

Projektlaufzeit:

28.08.2015 - 30.09.2018

Kooperationspartner und Kontaktpersonen:

  • Landesamt für Archäologie Dresden (Lead Partner)
  • Sächsisches Oberbergamt Freiberg (Projektpartner 1)
  • Stadtverwaltung Dippoldiswalde (Projektpartner 2)
  • TU Bergakademie Freiberg - IWTG (Projektpartner 3)
  • Česká geologická služba Praha (Projektpartner 4)
  • Ústav archeologické památkové péče severozápadních Čech, v. v. i. Most (Projektpartner 5)
  • Univerzita J. E. Purkyně v Ústí nad Labem (Projektpartner 6)
  • Stadt Krupka (Projektpartner 7)
  • Národní památkový ústav Praha (Projektpartner 8)

Inhalt:

  • Kurz nach dem Hochwasserereignis von 2002 wurden in Dippoldiswalde im Osterzgebirge unterirdische Hohlräume entdeckt, die sich als Relikte des Altbergbaus herausstellten. Das ist im Erzgebirge mit seiner langen Bergbautradition an sich nichts Ungewöhnliches. Hier jedoch gelangte man nach der ersten Begutachtung durch das Landesamt für Archäologie (LfA) in Dresden und das Sächsische Oberbergamt (OBA) in Freiberg zu der Feststellung, dass es sich dabei um gut erhaltene Bergwerke aus dem 12./13. Jh. handelt. Aufgrund der europaweit einmaligen Funde, wurde die Forschung des mittelalterlichen Bergbaus um Dippoldiswalde zum Kernthema der Untersuchungen.
  • Die Notwendigkeit, eine grenzübergreifende Platform mit Tschechien für Untersuchungen des mittelalterlichen Bergbaus aufzubauen, war die nächste Herausforderung.

Ergebnisse

  • Gemeinsame grenzübergreifende montanarchäologische und -historische Forschungen auf zwei Referenzgebieten (im Westen Kremsiger bei Pressnitz, Jöhstadt, Breitenbach; im Osten Dippoldiswalde, Graupen, Zinnwald, Osseg), die im Hinblick auf ihre Interdisziplinarität einmalig sind (Entwicklung von Herrschafts- und Siedlungsstrukturen, die Erforschung mittelalterlicher Aufbereitungs- und Produktionsanlagen, die Untersuchung von montanrechtlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen und die Erkundung der Intensität des Bergbaus und der damit einhergehenden Umweltveränderungen).
  • Unikate Funde wie z. B. in Bad Schlema: als die städtische Hauptabwasserleitung in die Tiefe abzurutschen drohte, wurde ein riesiges, über 500 Jahre altes Wasserrad entdeckt. Solche Wasserräder wurden als Förderanlagen in Bergwerken installiert, wie es bereits der Begründer der Bergbaukunde Georgius Agricola 1556 im Detail beschrieben hat.
  • Stadt Dippoldiswalde: Errichtung eines Museums für mittelalterlichen Bergbau (MiBERZ) (öffnete im August 2018)
    • Die Mobil-App Montanarchäologie in Dippoldiswalde führt Sie virtuell durch die Welt des mittelalterlichen Bergbaus und bietet an verschiedenen Stationen des Bergbaulehrpfades zusätzliche digitale Informationen, Videos und Animationen
    • Mit Hilfe der interaktiven App Medieval MinesAR können Sie das Labyrinth der Bergwerke unter Ihren Füßen in 3D anschauen und mit der richtigen Technik auch selbst digital an der Glashütterstraße einfahren!
    • Bergbau virtuell
    • Öffnungszeiten finden Sie auf der Webseite des MiBERZ
  • Stadt Krupka: Sanierung eines historischen Gebäudes zu Informationszentrum der Bergbaulandschaft (öffnete im März 2018) und Bergbaulehrpfad
  • Wander- und Dauerausstellung „Silberrausch und Berggeschrey“
  • Hervorragende Beziehungen im grenzübergreifenden Team und eine konstruktive Zusammenarbeit von zahlreichen Fachleuten unter vorbildlicher Leitung von Frau Dr. Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie in Dresden (LfA)
  • Zahlreiche Fachtagungen und Publikationen wie Tagungsbände, Katalogen und wissenschaftliche Monografien, Newsletter etc.
    • z.B. Tagungsband "ArchaeoMontan 2018 – Das Erzgebirge im Fokus der Montanarchäologie" (Ergebnisse der transdisziplinären und multimethodischen Forschungen aus den Bereichen Montan- und Landschaftsarchäologie, Geschichte und Archivwesen, Fernerkundung, Kartographie, Geophysik und Geologie)
  • Filme und weitere Dokumentation

Projektwebseite:

http://www.archaeomontan.eu (Projektaktivitäten, Forschungsergebnisse, Bilder und Filme)

Die Bergbaulandschaft von Dippoldiswalde ist UNESCO-Weltkulturerbe

Video:

ArchaeoMontan 2018